Die Tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie…
… was ist das?
Kinder und Jugendliche können die Ursache für ihre Probleme oft nicht in Worte fassen. So zeigen sie häufig ein Verhalten, das von außen betrachtet zunächst einmal unverständlich oder diffus erscheint. Verhalten, das (noch) nicht verstanden wird beziehungsweise nicht verstanden werden kann, macht oft Angst, unsicher und es verwirrt. Dies führt bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei ihren Bezugspersonen oft zu einem Leidensdruck und gibt Anlass zur Sorge.
Der tiefenpsychologisch-fundierte Gedanke dahinter ist, dass jedes Verhalten einen Sinn ergibt – sei es auch noch so auffällig. Das Verhalten, das einen Leidensdruck erzeugt und Sorge bereitet, ist also auch gleichzeitig etwas, was die Seele schützen soll.
Konkret bedeutet das also, dass durch die belastenden Verhaltensweisen schwierige Gefühle und Konflikte des Kindes beziehungsweise des Jugendlichen, die ansonsten nicht aushaltbar wären, (einigermaßen) erträglich gemacht werden sollen. Das schwierige Verhalten wurde also ausgebildet, um das Kind oder den Jugendlichen vor dem Erleben dieser Gefühle zu bewahren – es hat demnach also eine sehr schlaue Funktion!
In der tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie ist demnach das Ziel, die schwierigen Gefühle, die bislang nicht zugelassen werden können, zu verstehen, wahrzunehmen und zuzulassen. Je nach Alter bekommt das Kind oder der Jugendliche durch die Spieltherapie oder durch Gespräche die Möglichkeit, seine unbewussten Konflikte auszudrücken. Die Beratung der Bezugspersonen besitzt dabei einen hohen Stellenwert. Ab dem 15. Lebensjahr kann eine Psychotherapie auch ohne Zustimmung der Eltern erfolgen.
Die Psychotherapie wird von allen Krankenkassen bezahlt. Die Behandlungsdauer kann sich von einem Jahr über zwei Jahre erstrecken; bei einer bis zwei Psychotherapiestunden pro Woche.